Trigeminusneuralgie

Durch die präzise submillimetergenaue radiochirurgische Behandlung kann eine Trigeminusneuralgie in bestimmten Fällen effektiv ausgeschaltet werden. Das umliegende gesunde Gewebe wird dabei maximal geschont. Die Behandlung dauert durchschnittlich 30 Minuten, ist einmalig und wird ambulant durchgeführt. Wird eine Trigeminusneuralgie mit einem radiochirurgischen Verfahren behandelt, bleiben die somatosensiblen Empfindungen im Gesicht in vielen Fällen erhalten.

Studienergebnisse weisen darauf hin, dass das Cyberknife-System eine sichere und effektive Behandlungsoption für Menschen mit Trigeminusneuralgie ist.

Eine von Prof. Pantaleo Romanelli, CyberKnife Center, Centro Diagnostico Italiano, Mailand, Italien, durchgeführte Studie bewertete den klinischen Nutzen des Cyberknife Systems als Therapie bei Patienten mit Trigeminusneuralgie (TN).

Eine Gruppe von 103 Patienten wurde mit einer 60 Gy Dosis in einer einzigen Fraktion mit dem Cyberknife System behandelt. Nach sechs Monaten zeigten über 90 Prozent der Patienten eine nennenswerte Verbesserung ihrer Symptome.

Die Trigeminusneuralgie ist eine für Betroffene äußerst schmerzhafte Erkrankung des gleichnamigen Nervs (Nervus trigeminus). Sie verursacht plötzliche, blitzartig einschießende, heftigste Schmerzattacken im Gesicht. Es gibt insgesamt zwölf „Hirnnerven“, der Trigeminusnerv ist der fünfte dieser Nerven. Der Nervus trigeminus informiert das Gehirn über Empfindungen aus dem Bereich der Gesichtshaut. Jedoch ist diese Funktion bei einer Trigeminusneuralgie gestört. Der Nerv meldet daher stärkste Schmerzen an das Gehirn, obwohl die Haut intakt und keiner Schädigung ausgesetzt ist.

Die Internationale Kopfschmerzgesellschaft (IHS) teilt die Trigeminusneuralgie anhand der Ursachen in zwei verschiedene Gruppen ein, die symptomatische Trigeminusneuralgie und die klassische Trigeminusneuralgie.

Trigeminusneuralgie verursacht mit die stärksten Schmerzen überhaupt und viele Betroffene leiden erheblich unter den heftigen Schmerzattacken im Gesicht. Die Schmerzen bei einer Trigeminusneuralgie halten meist nur für Sekunden (selten länger als 2 Minuten) an. Meist sind die Patienten zwischen den Schmerzattacken beschwerdefrei. Die Symptome der Trigeminusneuralgie können im gesamten Versorgungsgebiet des Nervus trigeminus auftreten, also im gesamten Gesicht und dabei vor allem im Bereich der Wangen, der Lippen, der Zunge und der Kaumuskulatur. Die Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt, was die Trigeminusneuralgie-Therapie erschwert.

Die Trigeminusneuralgie grenzt sich von der Trigeminusneuropathie ab. Hier handelt es sich um einen Dauerschmerz der andere Ursachen hat und prinzipiell schwer zu behandeln ist. Es existieren auch Mischformen aus Neuralgie und Neuropathie.

Die Trigeminusneuralgie gehört zu den seltenen Erkrankungen. Bei etwa vier von 100.000 Personen tritt jedes Jahr eine Trigeminusneuralgie zum ersten Mal auf. Die klassische Trigeminusneuralgie tritt erst in höherem Alter auf, ca. 70 Prozent der Betroffenen sind beim Ausbruch der Erkrankung älter als 60 Jahre. Frauen erkranken häufiger als Männer.

Zur Trigeminusneuralgie-Behandlung stehen konservative Verfahren (Medikamente, Akupunktur, etc.) oder operative Verfahren zur Verfügung, mit denen eine wirksame Schmerzlinderung in Betracht gezogen werden kann.

Bei den operativen Behandlungsformen wird versucht, mögliche schmerzhafte Reize auszuschalten. Es besteht die Vermutung, dass der Gesichtsnerv auf seinem Weg zum Hirnstamm von einem Blutgefäß, in der Regel eine Arterie, gedrückt werden kann. In der Folge können die so möglicherweise durch Druck geschädigten Nerven auch mittels schmerzfreier Reize Schmerzen verursachen. Dies ist für den Patienten als Schmerzanfälle oder -attacken im Gesicht spürbar.

Daraufhin wurde eine Operation entwickelt, bei der dieses Blutgefäß vom Nerven abgepolstert wird (so genannte Mikrovaskuläre Dekompression). Heutzutage ist die Operation nach Peter J. Jannetta (USA) benannt. Bei der Jannetta-Operation wird der Nerv nicht geschädigt und in den meisten Fällen (80-95%) ist die Neuralgie nach der Operation deutlich besser oder komplett verschwunden und auch die Langzeitergebnisse mit ca. 70% schmerzfreien Patienten nach 5 oder 10 Jahren sind sehr gut.

Ist diese Operation aus verschiedenen Gründen nicht möglich, kann eine für mehrere Jahre anhaltende Schmerzlinderung bzw. -freiheit durch sog. läsionelle, d.h. den Nerven schädigende Eingriffe, erzielt werden. Hierbei erfolgt die Hemmung der Schmerzweiterleitung über die Hitze-, Alkohol- oder druckvermittelte Schädigung der Nervenfasern im Bereich des Nervenknotens an der Schädelbasis (Ganglion Gasseri oder trigeminale). Die Wirkung dieser Methoden lässt im Langzeitverlauf nach und die Neuralgie-Attacken können wieder auftreten, so dass diese Eingriffe ggf. wiederholt werden müssen.

Eine neuere Behandlungsoption ohne Operation stellt die gezielte Bestrahlung des Trigeminus-Nerven dar.

Mittels Cyberknife-Bestrahlung kann zielgerichtet und millimetergenau eine Bestrahlung des Nervens kurz vor dem Eintritt in das Gehirn durchgeführt werden. Innerhalb von wenigen Wochen kommt es zu einer Narbenbildung im Nerven und damit einhergehend auch zu einer Schmerzlinderung bis -freiheit. Diese besondere Bestrahlungstechnik kann nur an spezialisierten Zentren und Einrichtungen durchgeführt werden.

Prof. Dr. med. Alexander Muacevic
Radiochirurg - Neurochirurg

Dr. med. Alfred Haidenberger
Facharzt für Radioonkologie

Dr. med. Markus Kufeld
Radiochirurg - Neurochirurg

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